Was ist Apeel oder auch Edipeel TM
Mangos, Mandarinen, Zitrusfrüchte und Avocados, Gurken und sicher noch vieles andere mehr sollen nun eine neue Hülle bekommen, um die Haltbarkeit zu verlängern. Aber was verbirgt sich dahinter? Auf der Seite der [Edeka] wird es als das non plus ultra der Verpackungsindustrie verkauft, aufgebaut auf natürlicher Basis und optimal in der Verwertung von organischen Abfällen, wasserlöslich. Aber ist diese neue Errungenschaft auch wirklich so unbedenklich wie sie auf den ersten Moment hin erscheint?
Auf dem Informationsblatt von [Apeel.com] ist nachzulesen, dass es vollständig dem Lebensmittelrecht der Europäischen Union entspricht. Bestehend aus Mono- und Diglycerdiden von Speisefettsäuren (E471), die aus Pflanzen gewonnen werden und zugelassen sind als Lebensmittelzusatzstoff gemäß der EU-Verordnung(EG) Nr. 1333/2008 als Überzugsmittel für Zitrusfrüchte, Melonen, Ananas, Bananen, Papayas, Mangos, Avocados und Granatäpfel ohne eine Angabe einer Höchstmenge. Edipeel ist für diese Produktkategorien in Norwegen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich zugelassen und in vielen anderen Ländern der Erde.
In dem [Produktinformationsblatt] von [Evans Vanodine], welches aktualisiert von Oktober 2022 im Internet zu finden ist, einer Firma, die Reinigungs- und Hygieneprodukte vermarktet, sind Hinweise für das Produkt Apeel zur Oberflächenreinigung zu finden auf Gefährlichkeit in Bezug auf Entflammbarkeit, gefährlich beim Verschlucken, sehr gefährlich wenn es in die Atemwege gelangt, Hautreizungen verursachend sowie ernsthafte Augenschädigungen und sehr giftig für Wasserorganismen mit einer Langzeitwirkung für die Umwelt.
Da stellt sich dich die Frage, was hat das eine Apeel mit dem anderen zu tun? Handelt es sich hier um ein und das selbe Produkt oder:
Haben hier zwei Produkte den gleichen Namen?
Laut [Ökotest] birgt diese Schutzschicht für Obst viele Vorteile aber auch Nachteile. Offensichtlich ist diese zweite Haut bisher nicht bestimmt für Bio-Ware. Diese Methode verringert den Verpackungsmüll, Lebensmittelverschwendung kann reduziert werden, so könnten exotische Lebensmittel künftig über den Seeweg anstatt per Flugzeug transportiert werden. Aber, so steht es hier bei Ökotest: „… so erscheinen die Produkte im Handel letztlich frischer als sie eigentlich sind.“ Daraus ergibt sich der noch zu klärende Sachverhalt, ob die Produkte durch diesen Überzug ihren Nährstoffgehalt verändern oder behalten.
Interessant ist vielleicht noch der Hinweis bei Ökotest, dass das Unternehmen ApeelSciences 2012 im Rahmen einer Schenkung der Bill & Mellinda Gates Foundation gegründet wurde.
Laut [Mopo Hamburg] darf der aufgesprühte Mantel bisher nur bei Früchten genutzt werden, deren Schalen nicht mitgegessen werden. Dieser Überzug aus pflanzlichen Fetten bei Edeka und aus Zucker und Ölen (Agricoat NatureSeal) bei Rewe besteht aus Abfällen der Lebensmittelproduktion, wie etwa der Weinherstellung. Apeel wurde von einem US-Unternehmen aus Kalifornien entwickelt. Die Marke [NatureSeal] hat ihren Sitz in Connecticut und ist ebenso weltweit in Amerika, Europa, Mittleren Osten, Afrika und Australien sowie in Asien vertreten. Dieses Unternehmen wird unterstützt unter anderem von der FDA. [Agricoat] hat seinen Sitz in Großbritannien und gehört zur NatureSeal. Sie werden unterstützt vom USDA, dem Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten.
Mein Fazit: erst einmal recherchieren, sich selbst ein Bild machen, den Dingen auf den Grund gehen mit dem Ziel am Ende am liebsten regionale Bioware möglichst frisch zu verwenden ohne jegliche zusätzliche Verarbeitung.
Quellen: [Edeka], [Ökotest], [Apeel.com], [Mopo Hamburg], [NatureSeal], [Agricoat], [Evans Vanodine]
Hier ein Datenblatt für das „richtige“ Apeel:
https://apnews.com/article/fact-check-apeel-fruit-produce-safety-sheet-867075775325
Vielen Dank für den Hinweis. Das ist eine gute Ergänzung zum Artikel